Zwei Relais-Stationen werden zur Verbesserung der Funklage aus dem Pyrmonter Tal heraus betrieben:
Betrieben und betreut werden die Relais von der Relaisinteressengemeinschaft des OV Bad Pyrmont.
Des weiteren wird jeden Sonntag ab 10.30 Uhr über das 70cm Relais der Rundspruch aus Hannover des Ortverbandes H13 übertragen.
Weserbergland Relais e.V.
per Überweisung an
Konto Nr. 20933,
BLZ 254 513 45
Stadtsparkasse Bad Pyrmont
IBAN: DE64254513450000020933
BIC: NOLADE21PMT
oder per paypal
Ansprechpartner ist Jürgen, DL5QD
DC2PI Lars
DF8YQ Heinrich
DG2JM Rainer
DG2OAV Jochen
DG2OAW Doris
DG6OAG Klaus
DG7OZ Friedhelm
DG8YIC Alex
DG8YID Carsten
DH0OAH Peter
DJ4QX Michael
DJ5FK Terry
DJ5QX Mathias
DJ6AU Hans
DK2OH Johannes
DK4DH Dieter
DK8HC Chris
DL1MA Thorsten
DL2EBZ Bodo
DL2YBH Thomas
DL3QU Manfred
DL4QG Jürgen
DL4QK Ernst
DL5QD Jürgen
DL6AL Andreas
DL6FB Frank
DL6YDH Otto
DL7REE Rob
DL8AAF Karl-Heinz
DL9CC Norbert
DL9HK Henrik
DO2DGW Dieter
DO2OHM Hasso
Eine Relaisstation (auch Relaisfunkstelle oder kurz Relais) ermöglicht durch automatischen Empfang und Wiederaussendung von Funksignalen eine Übertragung über größere Strecken, als mit einer direkten Verbindung möglich wäre. Ein Relais in der Funktechnik ist eine fernbedient arbeitende Funkstation, üblicherweise auf einem exponierten Standort, die durch Umsetzung und Verstärkung der Signale von einer Eingabefrequenz (Empfangsfrequenz) auf einer Ausgabefrequenz (Sendefrequenz) Verbindungen von festen, portablen oder mobilen Funkstationen in unterschiedlichen Diensten, oft Telefonie (Sprechfunk) ermöglicht. (Quelle:Wikipedia)
Im Raum Bad Pyrmont haben sich 1976 einige Funkamateure zusammengeschlossen und somit den Grundstein für die heutige Amateur-Relaisfunkstelle Weserbergland e.V. gelegt. Es hat sich ein Verein gegründet, der sich zum Ziel gesetzt hat, dass Amateurfunkrelais DB0BPY, so das amtliche Rufzeichen, zu betreiben und zu unterhalten.
Wichtige Eckpunkte der Vereinsgeschichte sind am Ende dieses Berichtes zusammengestellt.
Derzeit besteht der Verein aus 23 Mitgliedern. Der gesamte Unterhalt für Technik, Strom, Versicherungen, Gebäude, Mast etc. wird rein aus den Mitgliedsbeiträgen und durch Spenden finanziert. Vergessen darf man aber auch nicht den nicht unerheblichen ehrenamtlichen Arbeitseinsatz, der notwendig ist um einen reibungslosen Betrieb sicherzustellen.
Weitere Mitglieder und Spenden sind herzlich willkommen.
Das Amateurfunkrelais DB0BPY befindet sich auf der Ottensteiner Hochebene im Ortsteil Kleinenberg / Windmühle / Sportplatz.
Der Versorgungsbereich liegt im Umkreis von ca. 50 km um diesen Standort und ist ein wichtiger Bestandteil zur Funkversorgung im Weserbergland. Es ist eine ständige Verbindung im Bereich von Hannover nach Bielefeld, oder Warburg bis Rinteln möglich.
Bei besonderen Wetterlagen bilden sich sogenannte Überreichweiten. Dann hört man schon mal Stationen von der Zugspitze, aus Dänemark, Holland oder Polen.
außerordentliche OV-Versammlung.
Dabei ist die Empfehlung ausgesprochen worden, eine Relaisinteressengruppe zu bilden.
Gründung der „Interessengruppe Bad Pyrmont des FM-UHF Weserberglandrelais DB0YP“ mit 15 Mitgliedern.
1 Reckemeier, Heinrich DJ9YW
2 Gabriel, Jürgen DB6OI
3 Schmidt, Helmut DL3DY
4 Stürmer, Wilhem DJ2YM
5 Bungenstock, Dieter DJ9YV
6 Kleinsorge, Ernst DB7YB
7 Brockmann, Rolf DC0QK
8 Zimmermann, Henrik DK9OF
9 Schiller, Adolf DL6QJ
10 Schulze, Reinhold DJ9XU
11 Schulze, Siegfried DJ5MK
12 Drüge, Paul DJ3JL
13 Grossu von Wachter, Stefan DK5EM
14 Preuss, Helmut DJ9QQ
15 Ahlburg, Heinz DJ3MG
DB0YP erstmalig offiziell am Standort Windmühle (Garage/Holzmast) in Betrieb.
OV-Versammlung zur Vorbereitung eines eingetragenen Vereines
(Gründungsversammlung des in dieser Form noch heute bestehenden Vereines)
Auflösung der Relaisinteressengruppe bei gleichzeitiger Neugründung des Vereins
"Amateur-Relaisfunkstelle Weserbergland e.V.".
Gestattungsvertrag für den Mast mit der Stadt Bad Pyrmont
Konstituierende Sitzung mit Unterschriften der „neuen“ Gründungsmitglieder
Bau des Antennenmastes. Der Mast ist eine Spende von Dieter DJ9YV.
Konstruiert und gebaut wurde der Stahlgittermast durch den OM Helmut Preuß, DJ9QQ
UHF Relaisfunkstelle Weserbergland mit den ersten vereinseigenen Geräten in Betrieb.
Anlage am neuen Standort (Mast mit Gerät im Sportheim)
Manöverschaden am Gelände (Zaun und Weg) des Relais
Blitzschlag und Totalausfall (Abbrand) des Relais DB0YP
Vermutlich ist der Blitz in die Flutlichtanlage des Sportvereines eingeschlagen. Aufgrund der verwendeten Erdung (Nullung) der Flutlichtanlage und des relativ hohen Unterschiedes im Erdungswiderstand der Anlagen 42,8 Ohm Sportverein zu 0,8 Ohm des Relais hat der Blitz bei uns die bessere Erdung gefunden und ein faustgroßes Loch in dem soliden Stahlschrank des Relais hinterlassen.
Leihrelais aus Paderborn/Büren
Provisorischher Betrieb vom Tower der Luftsportgemeinschaft Bad Pyrmont Kleinenberg
ist der Neubau des Relais auf dem Tower des Flugplatzes Bad Pyrmont in Betrieb genommen worden.
Relais erstmalig nach dem Brand in der neuen Hütte in Betrieb genommen.
Sabotage -- Abgesägte Antennenkabel
Die 4 fach gestockten Richtantennen werden gegen 8 Dipole mit Rundstrahlcharakteristik ausgetauscht. Der Mast wurde dabei generalüberholt.
Genau 25 Jahre nach dem Neubau nimmt DJ5QX ein neu konzipiertes Relais in Betrieb. Welch ein schöner Zufall!!!
Lizenzurkunde DB0RI auf 1265,300Mhz
mündliches und am
schriftliches Betriebsverbot 23cm wegen Radarstörungen des Fugsicherungsradars der Bundeswehr in Barsinghausen.
Die Bundeswehr suchte ein halbes Jahr nach den Ursachen, Radarhohlleiter ausgewechselt usw. wegen periodischen Unterbrechungen im Radarsystem (immer dann wenn das Relais seine Kennung sendete (HI). Bis dann der Funkstörungsmessdienst bis in unsere Nähe vorgedrungen war und Heinrich die Antennen gesehen hat. Erst jetzt konnte das „Geheimnis“ der periodischen Aussendungen gelüftet werden. Eine Einsicht in die vergebenen Relaisfrequenzen und Lizenzen, sowie das Demodulieren der Aussendungen hätte eigentlich sofort zum Zielgeführt.
Erst drei Jahre später, am
wurde eine neue Lizenzurkunde, verbunden mit einem Frequenzwechsel auf Rx 1298,300 Mhz Tx 1270,300Mhz, erteilt.
Umbenennung von DB0YP und DB0RI auf das neue Rufzeichen DB0BPY
Durch Adolf, DL6QJ wurde ich zum Amateurfunk animiert. Dort lernte ich den Beruf Radio und Fernsehtechniker und nebenher das Morsen durch Willi Sauerland. Das fand im dem Fahrschulraum von DJ2YM statt. Dort waren es 10 Personen und die OPD Münster nahm die Prüfung mit Morsen im vorgenannten Raum ab. Ich erhielt DJ9YW. Y für Münster und W für Welsede. DARC ab 1.7.1963 und Lizenz ab 30.10.1963.
Das erste Auto hatte nur einen 6V Akku. Und für eine Röhre wird mehr benötigt. Für die selbstgebaute PA mit QQE 03-12 auf 2m musste ich einen Wandler bauen. Ebenso einen Modulationstrafo wickeln, denn dort wurde nur AM gesendet. Es wurden einsteckbare Quarze besorgt. Alles ohne TX -VFO. Je nach Partner wurde die Frequenz von oben oder unten abgesucht. Damit habe ich sehr viele QSO´s auf 2m AM abgehalten (Köterberg oder Ottensteiner Hochebene). Auf dem Köterberg wurde DJ9EH und ich auch mal durch das englische Militär verjagt (Besatzungsrecht).
Mit DJ9EH waren wir mal in ganz Westdeutschland unterwegs und machten viele QSO´s im Zelt, auch bei Gewitter, mit langen Funken zwischen den Geräten. Alles überstanden, hi. Auch mal im Allgäu in einer Berghütte oben an der Laber Kuppe (im Jahr 1968 - Antennen wurden mit dem Lift hoch transportiert).
1969 war ich ein Jahr auf der Meisterschule in Oldenburg (jüngster Meister in Niedersachsen). Deshalb habe ich 1970 meinen Betrieb in Welsede gegründet. Dabei ergab sich die Möglichkeit im Labor der Firma Götting in Lehrte-Röddensen bei Hannover mitzuwirken, da der Dipl.-Ing Griem zu Telefunken wechselte. Dort habe ich weit über 2000 Funkgeräte abgeglichen und viel über HF gelernt.
Im OV wurde ich 1976 zum OVV gewählt. Da wurde mehrheitlich abgestimmt, da nun von N15 zu H44 ein Wechsel erfolgte. Da nun die Mobil Funkrelais auf 70cm FM in Mode kamen, habe ich mit bereit erklärt ein solches Gerät zu fertigen. Das Chassis war lackiert, damit kein Rost entsteht. Außerdem war das Gerät so konstruiert, das eine Notfall Versorgung mit einem 12V Akku möglich war. Es musste alles temperaturstabil aufgebaut werden, weil die Geräte in einer Garage standen (-20°C bis+30°C). Auch die Antennenweiche habe ich gebaut, galvanisch verkupfert und mit Acryl Lack geschützt. Leider schwankte die Spannung am Relais DB0YP Standort bis <180V~ so erheblich, sodass ich einen magnetischen Spannungs-Konstandhalter kaufen musste. Das ging immer prima, sogar im Sommer bis Dänemark. Ich habe 10 Geräte SRC´s für die OM´s günstig beschafft. Da waren oft viele 70cm Mobilstationen QRV. Leider bekam ich dann ein Einschreiben von der OPD Münster: Ich müsste meine Lizenz sofort zurückgeben. Deshalb habe ich meine Geräte leider auch abbauen müssen. Die laufen jetzt wo anders in Deutschland.
Meine XYL hatte inzwischen auch eine "A" Lizenz. Ist jetzt aber nicht mehr QRV. Ich zog dann später nach Emmerthal, habe aber noch zum Jahr 2000 den HG Service von zu Hause durchgeführt. In Multhöpen wollten einige OM´s auf 2m EME abhalten Dafür habe ich 2x PA´s bereitgestellt und 4 Yagis konstruiert. Dann kam ein Orkan und die Antennen waren "hinüber". Dann ergab ich die Möglichkeit EME AL/EL Rotoren günstig zu besorgen. Somit ergab sich die Möglichkeit EME auf 23cm durchführen. Es ging echt super. Leider wurde dann die Stromversorgung beschädigt. Deshalb habe ich zu Hause nunmehr einen 4,5m Spiegel konstruiert und nach dem Aufbau viele QSO´s abgehalten und inzwischen auf 23cm 116 Länder gearbeitet. Das DXCC war die Nummer 2, bzw. die Nummer 1 in DL. Dazu braucht man viele Jahre: Erstes 23cm QSO tropo ab dem 2.5.1981. Erstes 23cm EME QSO 4.9.1994.
Man hat weiterhin eine Bitte an mich herangetragen, ein 23cm Relais zu fertigen. Dem bin ich nachgekommen und das lief prima seit dem 9.12.1992. Plötzlich stand ein Messwagen aus Itzehoe vor meiner Tür. Die Frequenzen überschnitten sich mit dem Deister Radar. Da musste ich neue Quarze kaufen. Jetzt geht wieder alles, bis auf ein paar schwachen Impulsen, welche aber nicht vom Relais kommen, sondern durch die Radar Neben Produkte entstehen.
Bereits im Jahr 1976 konnte unser „Weserbergland-Relais“ DB0YP den Betrieb aufnehmen. Der Wirt des Gasthauses „Windmühle“ hatte es unserer Relais-Interessen-Gruppe gestattet, sowohl einen Holzmast an der Grenze seines Grundstücks zu errichten, als auch das Funkgerät in seiner Garage in einem Stahlspind zu installieren. Von der Idee dazu, über die Heinrich und ich zuvor immer wieder gesprochen hatten, bis zur Realisierung des Betriebs hatte es viele Monate gedauert. Mit finanzieller Unterstützung der Gruppe und wesentlichem Engagement von DJ9YW (Bau des Funkgeräts), DL3DY (Lieferung des Antennen-Tragrohrs mit Schweißarbeiten), DL4QK und mir (Lieferung Holzmast wie Stahlspind, Tiefbau- und Montagearbeit für Mast mit Antennen und Kabel), gelang es im März auf dem Kanal R74 „on air“ zu gehen. Nicht verschweigen möchte ich hier, dass die Beantragung und Abstimmung der Frequenzzuteilung beim DARC und den Behörden ein mühevoller Prozess gewesen war. Doch der Einsatz von Ernst und meiner Wenigkeit mit der Möglichkeit der „Gratis-Telefonie“ und auch dank des diplomatischen Engagements unseres OVV Gerhard Wandschers (DJ3EX), brachte letztlich den gewünschten Erfolg.
Die Funktion des Relais war hervorragend, Heinrich konnte es vom Auto bis zu seiner Beschäftigung in Röddensen bei Peine (Fa. Götting) erreichen. Bei Inversionswetterlagen ging es oft bis weit in den Norden, sogar Dänemark war des Öfteren „zu arbeiten“. Eigentlich war alles prima, jedoch entstanden mit der Zeit zwischen beteiligten Funkern aus dem OV Spannungen. Letztlich führte das 1979 zur Unterbrechung des Funkbetriebs, denn DJ9YW hatte „sein“ Funkgerät abgebaut und damit die Beteiligung an der IG beendet.
Dieser Rückschlag konnte aber schon nach 3 Monaten kompensiert werden, denn der OV Paderborn in Person von Ludger Konersmann lieh uns ein Ersatzfunkgerät mit Antennenweiche. Gleichzeitig machten Ernst und ich uns daran, ein neues eigenes Gerät zu bauen: eine neue Antennenweiche von der Fa. Andes wurde angeschafft und ein GaS-FET Vorverstärker von SSB-Elektronik beschafft. Ein gekauftes 19‘‘-Gehäuse nahm die selbst gebauten Empfangs- und Sendebausteine auf. Auch die Netzversorgung konnte integriert werden, sodass ein kompaktes Gerät entstand, dessen Sendeleistung sogar 30 Watt betrug. Die abschließende Abstimmung von Sender, Empfänger und Antennenweiche erledigten dann die Kollegen der Dienststelle FuÜM (Funkübertragungs-Mess) in Bielefeld. Dabei stellte sich leider heraus, dass die Andes-Weiche nicht den Erfordernissen genügte. Wir mussten diese deshalb in einem aufwändigen Verfahren überarbeiten: neue Ein- und Auskoppelungen in Messinggehäusen über N-Buchsen und die Versilberung der abstimmbaren Lambda 1⁄4-Resonatoren. So konnten wir eine Entkopplung zwischen Sende- und Empfangszweig von besser als 110 dB erreichen, die Durchgangsdämpfung jedes Zweiges betrug nun nur noch 1,5 dB! Nach der Inbetriebnahme an der Antenne konnten wir recht stolz auf unsere Leistung sein, denn die Konstruktion funktionierte ausgezeichnet: wir bekamen überwiegend gute Rapporte von Mobilfunkern aus dem Umland, aber auch von weit entfernten Stationen.
Gleich mit der Inbetriebnahme des neuen Relais-Gerätes ist mir die Aufgabe „zugewachsen“, auch die technische Betreuung zu übernehmen. Das war zeitlich nicht leicht zu stemmen, denn meine Familie hatte kurz zuvor unser neues selbst gebautes Haus in Schieder bezogen. Viele dort zu erledigende Arbeiten sind damals erst mal aufgeschoben worden, denn über die Woche bin ich vielfach auf den Berg gefahren, um Optimierungen, Justierungen oder auch kleine Reparaturen vorzunehmen.
Nach dem Motto „Stillstand bedeutet Rückgang“ gab es Ideen, die Funkstelle insgesamt weiter zu entwickeln: Dieter (DJ9YV) hatte so um 1978 den ehemaligen Antennenmast von Helmut Preuß (DJ9QQ) gekauft, um ihn dann der Relais-Interessengruppe zur Verfügung zu stellen. Denn die Idee war, diesen auf dem städtischen Gelände am Sportplatz nahe dem Gasthaus „Zur Windmühle“ zu errichten. Die Bestandteile des Mastes waren eine Lafette als fahrbarer Träger (ursprünglich vom 2. WK-Radargerät „Würzburg Riese“) mit einem Drehgestell darauf, einem Gitterteil eines ehemaligen Kranes und einem ausfahrbaren Vierkantrohr mit oben abschließendem Rundrohr als Antennenträger. Um mit der Stadt Bad Pyrmont einen entsprechenden Gestattungsvertrag abschließen zu können, musste die bisherige Interessengruppe in den „Verein Weserbergland-Relais e. V.“ umgewandelt werden, was schließlich auch gelang.
Helmut (DL3DY) war der ideale Mechaniker und mit allen möglichen Schweiß- und Brenngeräten wie auch jedem erforderlichem Werkzeug ausgerüstet. Denn es galt nun, die mächtigen Doppel-T Träger der Lafette zu einem Kubus zu schweißen, der später in das Betonfundament einbetoniert werden sollte. Ernst und ich halfen meistens bei dieser Arbeit und mein alter Opel-Rekord-Kombi diente als Zugfahrzeug, wenn die schweren Träger und der entstehende Kubus bewegt werden musste. Unsere guten Beziehungen zu Baufirmen führten zur Organisation eines Baggers und auch zu Absprachen über preiswerte Lieferungen von Beton. Eines Tages war es dann so weit: um das Loch für das Fundament herzustellen, fraß sich der Bagger an der vorgesehenen Stelle so tief er konnte in den Mergelboden. Und oh Schreck, Wasser drang von der Seite in die Baugrube ein. Nun musste schnell gehandelt werden, denn die Grube drohte „abzusaufen“. Der Bagger nahm unseren Kubus mit dem Drehgestell darauf per schwerer Kette an den Haken, fuhr damit zur Grube und senkte die Konstruktion hinein. Leider reichte die Kraft der Hydraulik nicht wirklich, um alles gut positionieren zu können und einigermaßen in Waage zu bringen, zumal das Loch nicht rechteckig, sondern eher wie ein Zahnloch spitz nach unten verlief, wohl wegen der zu geringen Reichweite des Baggerarms. So musste ein junger Familienvater wohl oder übel in das Loch unter die Konstruktion! Ich schlug nun mit der Kreuzhacke treppenförmige Absätze in die Seiten. Auf Kommando ruckte der Bagger den Stahl einige Zentmeter hoch und ich schob schnell Stahlplatten auf die eben gehauenen Stufen. Mit schwerer Mühe in ziemlicher Gefahr gelang es auf diese Weise, die Horizontale der Konstruktion Schritt für Schritt herzustellen. Nun musste schnell noch Beton her, denn das eindringende Wasser konnte ja alles zum Einsturz bringen. Gerade eben vor Feierabend konnten wir noch eine Ladung Beton „loseisen“. Und als es schon dämmerte, hörten wir endlich das Tuckern des Betonmischers. Dessen Ladung reichte erst einmal, um die Grube zur Hälfte zu füllen: der Anfang war gemacht!
Einige Zeit nach der endgütigen Verfüllung der Grube mit Beton konnte der Mast an der Unterkonstruktion eingehängt, zusammengebaut und gestrichen werden. Auch die Seilwinden wurden wieder gängig gemacht und die Seile zum Ausfahren und Aufrichten befestigt. Gemäß einer Vereinbarung mit der Stadt und dem Sportverein wurde zum Haus der Sportler ein Kabelgraben ausgehoben, der das zuvor aus Norddeutschland besorgte 13/8‘‘-Kabel und einen Bandstahl zur Erdung des Mastes und des Funkgerätes aufnahm. An all diesen umfangreichen Arbeiten beteiligten sich viele Mitglieder des Relaisvereins, aber auch einige aus dem weiteren Umkreis des Relaisstandortes. Nachdem dann die Antennen am alten Mast abgebaut, am neuen wieder installiert und das Gerät mit Stahlspind zum neuen Standort umgezogen waren, konnte endlich der Betrieb wieder aufgenommen werden. Verbesserte Reichweite durch den fast 30m hohen Antennenträger und der positive Einfluss des deutlich dämpfungsärmeren Antennenkabels waren das Ergebnis: es war uns allen eine große Freude, das Lob der funkenden Stationen wahrzunehmen!
Auch zu Hause engagierte ich mich im Hobby Funk: neben 70cm hatte ich auch für 2m jeweils ein Drehrohr ins Dach eingebaut. Die Drehvorrichtungen waren im Dachboden verschraubt, die Antennen oberhalb des Daches angebracht. Eine ehemalige Schranke der Bahn aus Lüchtringen diente als Träger der Kurzwellenantenne. Der Beam von Fritzel war an einer selbst gebauten Drehkonstruktion in 12m Höhe angebracht, die ich genau wie die drehbaren Antennenrohre im Dach vom Shack und auch vom Wohnzimmer aus steuern konnte. Meine Kurzwellengeräte hatte mir Helmut Preuß (DJ9QQ) verkauft, eine Collins S- Line mit der Endstufe 30L-1. Im 2m- und 70cm-Band nutzte ich lediglich FM-Geräte für den Nahbereich und Relaisfunk.
Die Betreuung der Relaisfunkstelle lastete mich im Hobby jedoch ziemlich aus, Funk auf der Kurzwelle betrieb ich deshalb recht selten. Auch faszinierte mich mehr der Umgang mit Technik und der Hochfrequenz. Meine erstellten Selbstbau-Projekte und Schaltungen mussten funktionieren, gern wandte ich mich dann der nächsten Idee zu.
1986 hatte dann der Relaisverein den nächsten Rückschlag zu verkraften! Die Nachricht erreichte mich, als ich mit einem Bänderriss im Krankenhaus lag. Eines Nachmittags ging die Zimmertür auf, es traten zwei Herren in dunkler Kleidung und traurigen Gesichtern herein. Es sah so aus, als waren beide auf dem Weg zu einer Beerdigung! Gerhard (DJ3EX) und Rolf (DJ5QP) informierten mich dann tieftraurig mit Leichenbittermiene, unser Relais sei infolge eines Blitzschlags aufgebrannt!
Ja-, das war in jeder Hinsicht ein Schlag: die ganze jahrelange Arbeit dahin! Bei der Besichtigung des Schadens konnte man lediglich Wilhelm Busch zitieren „Man sieht nur noch die Trümmer rauchen, der Rest ist nicht mehr zu gebrauchen!“ Und die Oberen des Sportvereins, deren Raum und Elektroverteilung ebenfalls schweren Schaden genommen hatten, wollten unsere Anlage dafür verantwortlich machen! Mir war jedoch gleich klar, dass unsere fachgerechte Installation nicht der Grund für das Ausmaß des Schadens sein konnte. Nach Gesprächen mit dem Elektriker des Vereins stellte sich dann heraus, dass die in Eigenleistung aufgestellten Flutlichtmasten über keinerlei Erdung verfügten! Der Blitz hatte also dort eingeschlagen, war über das Anschlusskabel bis in den Verteiler gelaufen und hatte sich an unserer geerdeten Anlage entladen. Damit waren wir wenigstens aus der Haftung raus, aber leider wir konnten trotzdem nun nicht länger Gäste im Haus der Sportler sein.
Der Retter der Situation war in Person von Johannes Oberreuter (DK2OH) bald zur Stelle, denn er spendete uns eine Betriebskabine aus Aluminium, die direkt neben unserem Mast aufgestellt werden konnte! Somit sind wir vollkommen autark mit unserer schönen Relaisfunkstelle geworden. Doch auch neues Gerät musste her: unsere Versicherung zahlte den Schaden, daher konnte eine kommerzielle Antennenweiche für ein paar tausend Mark neu beschafft werden. Beim Funkgerät sind wir wieder selbst initiativ geworden: Jürgen Schulte (DL5QD) baute die digitale Steuerung, Otto Köhne (DL6YGH) richtete zwei Gehäuse ein und mir fiel die Aufgabe zu, HF- und ZF-Teile für Sender und Empfänger zu erstellen. Nach nur wenigen Monaten Pause konnten wir damit den Betrieb erfolgreich fortsetzen.
Zwei weitere Relaisgeräte kamen dann in den nächsten Jahren noch aus meiner „Produktion“: alte Bestände von Te-Ka-De Autotelefonen des B-Netzes habe ich für das 70cm-Band modifiziert und als Relaisfunkgerät umgebaut. Eines davon hat fast störungsfrei bis zur Jahrtausendwende unter meiner Betreuung in der Relaisfunkstelle funktioniert, das zweite liegt seitdem in meinem Keller und wird definitiv keine Verwendung mehr finden. Diese letzten 10 Jahre meiner Aktivität fanden in meiner Zeit als Berufsfunker bei der Telekom statt, die Geschichte dazu schreibe ich im nächsten Abschnitt auf.
Rückblickend auf 25 Jahre Aktivität für unser Relais stelle ich fest: „es war eine gute Zeit!“ Und auch für die Nachfolge will ich hier unterstreichen, dass Mathias (DJ5QX) die Performance und Zuverlässigkeit der Geräte und Antennen mit neuer Technik und seinen ausgezeichneten Fähigkeiten weiter voran gebracht hat, was uneingeschränkt auch im Hinblick auf die Errichtung des neuen Beton-Antennenmastes für den gesamten Relaisverein und den OV gesagt werden kann.
Nachdem wir 2006 nach Bad Pyrmont umgezogen sind, habe ich hier eine Elektronik- und Funkwerkstatt für Hobbyzwecke eingerichtet. Beim Anbau eines großen Balkons aus Stahl sind gleich Flansche für Antennenhalterungen eingebaut worden. Auf einem davon ist meine neu konstruierte pneumatisch ausfahrbare KW-Vertkalantenne montiert, die im 20m- und 40m-Band als Lambda 1⁄4 -Antenne wirkt, auf den weiteren KW-Bändern wird sie durch einen Automatik-Tuner angepasst. Insgesamt bin ich mit Antennen und Geräten gut bestückt, bin aber leider zu wenig QRV, da mich andere Tätigkeiten immer noch intensiv beschäftigen.